ADFC zur Sperrung der Wilhelminenstraße für Radverkehr:

Vollsperrung ist keine Dauerlösung

Darmstadt

Hanna Wittstadt

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Darmstadt bedauert den schweren Unfall zwischen einem Radfahrer und einem Fußgänger gestern in der Fußgängerzone in Darmstadt. Die Vertretung der Radfahrer kritisiert das rücksichtslose Verhalten des Radlers schwächeren Verkehrsteilnehmern gegenüber ebenso wie das von Autofahrern.

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Die von der Stadt angekündigte Sperrung der Wilhelminenstraße für den Radverkehr hält der ADFC jedoch für überzogen, insbesondere das Verbot, die Wilhelminenstrasse bergauf befahren zu dürfen. Gleichzeitig wird die Ankündigung von Verkehrsdezernent Dieter Wenzel begrüßt, sich in Ruhe geeignete Maßnahmen zu überlegen, mit denen Unfälle in der Fußgängerzone vermieden werden können.

"Ein wichtiger Schritt sind dabei sicher die Hinweisschilder mit der Bitte um Rücksichtnahme am Anfang der Fußgängerzone, die die Stadt aufstellen will", sagt Christine Lamken vom Vorstand des ADFC. Bisher sei nicht deutlich genug darauf hingewiesen worden, dass in der Fußgängerzone Schritttempo gilt.

Auf Dauer dürfe die Wilhelminenstraße für Radfahrer nicht gesperrt bleiben, da sie eine wichtige Radverbindung zwischen dem Norden und Süden Darmstadts darstellt. "Es gibt viel bergigere Städte, in denen solche Fahrverbote auch nicht erforderlich sind", erklärt Christine Lamken. "Es kann nicht sein, dass alle Radfahrer und Alle, die gerne weniger Autoverkehr haben wollen, jetzt unter einem schwarzen Schaf leiden."

Der ADFC befürwortet außerdem regelmäßige Verkehrskontrollen, um so tragische Unfälle wie den in der Wilhelminenstraße zu vermeiden. Wichtig sei dabei, auch die Hauptverursacher von Unfällen zu kontrollieren - "Autos, die unberechtigt in der Fußgängerzone fahren, auf Fahrradwegen parken oder die Vorfahrt von Radfahrern und Fußgängern missachteten. "Wir wünschen uns, dass die Stadt in Zukunft auch bei schweren Unfällen mit Autos, Lkw oder Motorrädern sofort reagiert", so Christine Lamken.

Christine Lamken

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